Ein Beitrag zum dritten Adventssonntag
(M)ein weihnachtlicher Adventbrauch
Tage vor Weihnachten wurde das Wohnzimmer verschlossen. Es hiess, darin arbeiten Engel und bereiten alles für den Heiligen Abend vor. Unsere Geschenke legten wir vor die verschlossene Türe. Am nächsten Tag waren diese immer wieder verschwunden. Die Engel hatten sie mitgenommen.
Und immer wieder fanden wir irgendwo in der Wohnung das eine oder andere Lametta – es hiess, das seien Engelshaare. Das war sehr geheimnisvoll!
So erwarteten wir mit Spannung die Glocke am Heiligen Abend. Und wir erahnten das Geheimnis der Weihnacht und, dass es neben all der Geschenke, die wir einander in grosser Liebe vorbereiteten, noch jene andere göttliche Dimension gib, die verborgen und kaum erklärbar ist. Doch wir lernten, dass es dort Licht gibt mitten im Dunkel und Wärme mitten im Winter und ganz viel Liebe.
Die Engel, diese himmlischen Wesen, können auch ganz irdisch sein. Aus dem Kinderalter herausgewachsen wurde uns sieben Kindern langsam klar, dass es Mama und Papa waren, die sich für uns Kinderschar eine so grosse Mühe zum heiligen Weihnachtsfest machten.
Gudula Metzel