
#AufarbeitungMissbrauchSchweiz
Am 12.9. präsentierten die Professorinnen Monika Dommann und Marietta Meier zusammen mit dem Forschungsteam des Historischen Seminars der Universität Zürich die Erkenntnisse zum Pilotprojekt zur Geschichte sexuellen Missbrauchs im Umfeld der röm.-kath. Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Zudem erläutern SBK, RKZ und KOVOS bereits beschlossene Massnahmen.
Die Stellungnahme der drei Auftraggeberinnen – SBK, RKZ und KOVOS – lässt sich wie folgt zusammenfassen:
1. Die Studie zeigt das Versagen der Kirche im Umgang mit Missbrauch.
Kirchliche Führungspersonen haben verantwortungslos gehandelt, Betroffene nicht ernst genommen, Täter geschützt. Sogar mehrfach verurteilte Täter wurden versetzt und damit weitere Verbrechen in Kauf genommen. Dieser Schuld stellen wir uns und übernehmen Verantwortung. Das bedeutet, dass wir alles tun werden, um die Risiken für Missbräuche zu minimieren und deren Vertuschung künftig zu unterbinden.
2. Nun braucht es Hinschauen, Hinhören und Handeln.
Wir haben Massnahmen auf nationaler Ebene beschlossen, um Missbrauch künftig noch entschiedener zu bekämpfen. Wir schaffen in der ganzen Schweiz unabhängige Meldestellen, damit Missbräuche leichter gemeldet und schnell die notwendigen Schritte eingeleitet werden können. Künftig prüfen wir angehende kirchliche Mitarbeitende kritischer als bisher auf ihre Eignung. Das Personalwesen wird professionalisiert und die Vernichtung von Akten unterbunden.
3. Damit sich wirklich etwas ändert, müssen wir grundlegende Mechanismen der Kirche angehen.
Massnahmen einzelner kirchlicher Organisationen reichen nicht aus. Wir müssen anerkennen, dass grundlegende Mechanismen der Kirche den Missbrauch in diesem Ausmass überhaupt ermöglicht haben. Diese Mechanismen müssen wir angehen. Dazu gehören die Machtfrage, die Sexualmoral, das Priester- und das Frauenbild sowie die Ausbildungs- und Personalpolitik.
Den Schlussbericht und die Medienmitteilung der Universität Zürich finden Sie hier.